


Warum hier?
Herkunft
Als endemischer Sauerländer ist mir die Bedeutung von Qualität und Pragmatismus bestens bekannt. Neben meiner akademischen Ausbildung, hab ich das Glück auf einem Land/Forstwirtschaftlichen Betrieb groß geworden zu sein. Von daher kann ich viele Themen rund um das Thema Streuobst von verschiedenen Perspektiven betrachten.
Motivation
Das Glück, dass ich in einem kleinen Dorf groß werden durfte, hat es mir ermöglicht eine tiefe Bindung zur unserer Natur auszuprägen. So konnte ich die vielen Facetten des Zusammenspiels vom Menschen mit seiner lebenden Umgebung kennen lernen.
Über Jahrtausende hat sich in Mitteleuropa eine artenreiche Kulturlandschaft etabliert. Diese komplexe Gleichgewicht von Ertrag und Pflege, welches sich bis zum Zeitalter der Industrialisierung eingespielt hatte, ist heute in Gefahr.
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Ich bin davon überzeugt, dass man die Natur am besten in den Köpfen der Menschen schützt. Denn nur wer etwas kennt, kann es lieben und beschützen lernen.
Warum Streuobstwiesen?
Streuobstwiesen sind ein oft vergessener, aber essentieller Teil unserer Kulturlandschaft. Als die Menschen sich noch selbst versorgten, war das Obst was auf ihnen gedieh lebenswichtig.
Im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts umspannten noch große Streuobstwiesengürtel die meisten Orte. Die rudimentären Überreste dieser Gürtel lassen sich heute noch an so manchen Ecken entdecken. In vielen neueren Wohngebieten finden sich noch alte Obstbäume in so manchem Gärten. Und Opa´s Lieblingsapfel hat es auch vielerorts noch bis ins 21. Jahrhundert geschafft. Doch mit jedem Jahr driften wir weiter in die kontrollierte, sterile Welt der Postindustrialisierung.
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Ich bin überzeugt davon, dass die Streuobstwiese hier ein entscheidendes Bindeglied zwischen Mensch und Natur sein kann. Biologsiche Vielfalt, Erholung, Kultur und Nutzung verschmelzen hier zu einer Melange von der alle nur profitieren können.
Sorten und ihr kultureller Wert
Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche kulturelle Bedeutung so eine alte Apfelsorte hat. Neben ihrem unbestreitbaren Wert als genetische Ressource, steckt in ihr auch oft ein immenser Erfahrungsschatz.
Wer schonmal einen sauren Apfel vom Baum gepflückt hat und sich im Nachhinein die Frage gestellt hat: "Warum hat denn überhaupt wer diesen Baum gepflanzt?", der hat wohl nicht die Details zur richtigen Anwendung seiner geernteten Frucht zur Hand.
Viele Sorte haben ihren Platz in den Streuobstwiesen aus einem bestimmten Grund. Für die Leute war klar, was mit jedem Baum getan werden muss, wann er geernetet werde muss, wie er zu verarbeiten ist, oder ob er gelagert werden muss. Sortennamen wie "Altländer Pfannkuchenapfel", oder die "Schweizer Bratbirne" geben da schon Aufschluss.
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Mir ist diese kulturelle Bedeutung und der Erfahrungsschatz der in den alten Bäumen schlummert bewusst und ich trage gerne meine Teil dazu bei, das auch für sie zugänglich zu machen.